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Geschichte von Hohenkammer

Das Schloß Hohenkammer

Foto: Herwig Feichtinger

Im 19. Jahrhundert schrieb Pfarrer Anton Merk über die Gemeinde Hohenkammer: "Ehe man auf der Poststraße von München nach Ingolstadt die neunte Stundensäule erreicht, wird man plötzlich von einem wohltuenden Anblick überrascht. Bei hellem Sonnenschein liegt das liebliche Glonntal mit einer Doppelkette von Dörflein auf beiden Ufern des Flüßchens, von West nach Ost hinziehend, dem Blicke offen." - Hohenkammer liegt im Schnittpunkt der beiden wichtigen Straßen München-Ingolstadt und Freising-Augsburg, 5 km von der Autobahn und 5 km vom S-Bahnhof Petershausen entfernt, und trotzdem immer noch idyllisch, ländlich und ruhig.

 

Die Grundmauern des heutigen Schlosses stammen aus dem 15. Jahrhundert. Es wurde 1975 im Stil oberbayrischer Renaissance (spätes 17. Jahrhundert) restauriert und ist heute im Besitz der Münchener Rückversicherungs AG, die es Ende 2002 von der DZ-Bank Frankfurt übernahm.
 

Grossansicht in neuem Fenster: Kupferstich des Schlosses Hohenkammer von Michael Wening in der Topographia Bavariae um 1700Gründer des Schlosses waren die Herren von Camer (Kamer, Chamer, Kammer). Diese einflußreiche Adelsfamilie hatte das Schloß vom 11. bis 16. Jahrhundert in ihrem Besitz. Unter ihnen waren so schillernde Figuren wie z.B. der Ritter Gebhard von Kammer, der 1415 wegen Erbstreitigkeiten der Stadt München den Krieg erklärte. Gebhard von Kammer war einer der größten Haudegen seiner Zeit und führte nicht zu Unrecht die Streitaxt in seinem Wappen. 1551 verkaufte der letzte Herr von Kammer den gesamten Besitz an den Freiherrn von Haslang (1551-1804). Durch Heirat der letzten Gräfin, Bennonia von Haslang, fiel Hohenkammer an die Grafen Preysing (1804-1821). Weitere Besitzer waren Friedrich Freiherr von Cotta (1821-1833), der sich als Verleger der Werke von Goethe, Schiller und Herder einen Namen machte, und die Familie von Vequel-Westernach (bis 1917).

 

1917 wurde das Schloß an die Raiffeisen-Genossenschaft verkauft. Nach wechselvoller Nutzung wurde es 1975 zu einem Schulungszentrum der BRZ (Bayerische Raiffeisen-Zentralbank) später DG-Bank und BayWa umgebaut. Seit dem 1.1.1999 wird das Schulungszentrum durch die neu gegründete Akademie Schloß Hohenkammer, einer Tochter der Münchener Rückversicherungs  AG, betrieben. Mit seinen 15 Tagungsräumen, gastronomischen Räumlichkeiten und 170 Betten bietet das Schloß für Gruppen von 10 bis 130 Personen für Tagungen, Konferenzen und Seminare oder für gesellschaftliche Anlässe einen würdigen Rahmen.