Das Gemeindegebiet Hohenkammer liegt im Naturraum des Donau-Isar-Hügellandes.
Eingeschnitten in die geologische Formation des Tertiären Hügellandes liegt der Talraum der Glonn, der im Osten ins Ampertal mündet. Der Naturraum ist geprägt durch sanft geschwungene Hügelketten und ein enges, feinverzweigtes Talnetz, das sich zu größeren Flüssen, wie der Glonn, hin entwässert.
Das Glonntal ist asymmetrisch ausgebildet, d.h. mit steileren Hängen im Süden (nordexponiert) und flacheren, Löß überdeckten Hängen im Norden. Auch die weit streichenden Verzweigungen des Talnetzes sind in den meisten Fällen asymetrisch mit flacheren ostexponierten Hängen und westexponierten Steilhängen. Das geologische Ausgangsgestein besteht aus Sedimenten des Tertiär (vor 9-15 Mio Jahren), wobei an den steileren Hängen im Süden meist grobkörnigeres Material ansteht (Kiese), während im Norden neben Löß feinere Materialien wie Schluffe, Lehme und Sande vorherrschen. Das Glonntal selbst weist ausgedehnte Niedermoorbereiche auf, die an der Nordgrenze sanft in die Lößschichten des Hügellandes übergehen.
Als potenzielle natürliche Vegetation (PNV) kann im Talraum der Glonn Auwald- und auwaldartige Gebiete (Erlen-Eschen-Auwald, Fichten-Erlen-Auwald) angenommen werden. An den Hängen des Hügellandes wären bodensaure Buchenwälder die dominante PNV. An errosionsaktiveren, steileren Lagen sind auch mesophile Waldmeisterbuchenwälder möglich. An besonderen Standortbedingungen mit starker Spätfrostgefährung und auf (wechsel-) feuchten oder zeitweilig überfluteten Böden würden diese durch Eichen-Hainbuchenwälder abgelöst.
Das heutige landschaftliche Erscheinungsbild des Talraumes ist stark ausgeräumt und von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und Siedlungstätigkeit geprägt.
Die charakteristische Gliederung der Kulturlandschaft im Tertiärhügelland ist auch im Gemeindegebiet von Hohenkammer auffindbar: meist Wiesen im Talraum, Ackerflächen an den flachen Hängen und Wälder an den Kuppen und Steilhängen. Im Glonntal sind aber auch im Talraum Äcker anzutreffen und die Wiesen werden oftmals als Weide intensiv genutzt. Der Waldbestand an den steileren Hängen und Kuppen ist stark reduziert und besteht meist aus kleinen Fichten-Reinbeständen, so dass beide Seiten des Tales stark vom Ackerbau geprägt sind. Kleinstrukkturen wie Hecken, Raine oder Ranken fehlen fast vollständig. Der heutige Verlauf der Glonn entspricht bei weitem nicht dem ursprünglichen. Sie wurde vollständig begradigt und wird lediglich von einem schmalen Gehölzsaum begleitet. Eine natürliche Auendynamik ist nicht mehr möglich. Als Relikte sind noch etliche Altwasserreste vorhanden, die teilweise nur noch an den Flurgrenzen abzulesen sind. Wenige Siedlungen ragen in den Auenbereich hinein.
Trotz der starken Ausgeräumtheit und der Begradigung der Glonn kommt dem Talraum neben dem Hochwasserschutz eine große Bedeutung für das Landschaftsbild und als Entwicklungsgebiet für den Biotopverbund zu, da der Talraum selbst nur wenig verbaut und durchgängig ist und im weiteren Verlauf in das gut erhaltene Ampertal mündet.
Neben der Bedeutung für Landschaft und Natur bietet das Glonntal mit den weiten noch unverbauten Flächen Raum für die Gewässerretention.